Herbst 1989:
Neue oppositionelle Gruppen entstanden, und die Bevölkerung forderte in Resolutionen, Demonstrationen und Bürgerversammlungen eine demokratische Neuordnung. In diesen Wochen trat auf nationaler Ebene Markus Meckel in den Vordergrund – einer der zentralen Akteure der friedlichen Revolution. Er forderte schon früh freie Wahlen, Meinungsfreiheit und die Achtung der Menschenrechte. Er wurde im April 1990 zum letzten Außenminister der DDR berufen und saß am Verhandlungstisch der Zwei-plus-Vier-Gespräche. Ein knappes Jahrzehnt später unterstützte er den in Anklam geborenen Günter Schabowski (Mitglied des Politbüros des ZK der SED), dessen berühmte Pressekonferenz vom 9. November 1989 zum Symbol für den Fall der Mauer wurde. Meckel würdigte Schabowskis späte Einsicht in den Wandel der Zeit und unterstützte dessen Versuch, im Rückblick Verantwortung zu übernehmen. Diese Aspekte, aber auch die lokale Protestgeschichte, kulturelle Selbstvergewisserung und der politische Kurswechsel stehen im Zentrum der Veranstaltung, zu der wir das Publikum herzlich einladen, sich mit ihren Erfahrungen und Ansichten einzubringen.