1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland bedeuten auch mehr als ein halbes Jahrtausend jüdisches Leben in Vorpommern. Der DemokratieLaden Anklam/Landeszentrale für politische Bildung und der Uckermärkische Heimatkreis e. V. laden alle Interessierten herzlich ein zu einem musikalisch-historischen Abend in im Alten Gemeindehaus, Pfarrstraße 22 b, 17335 Strasburg.
Beginn 19 Uhr, der Eintritt ist frei!
Wir halten uns an die geltenden Bestimmungen der Landesverordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zum Veranstaltungszeitpunkt.
Es ist nicht genau feststellbar, wann der erste Jude die Gegend um Strasburg bereiste oder sich dort niederließ. Sicher ist aber, dass nach dem 30-jährigen Krieg der brandenburgische Kurfürst nicht nur Hugenotten, sondern auch verfolgte
österreichische Juden aus wirtschaftspolitischen Gründen in sein Land holte. Bauten die Hugenotten den Tabak an sorgten die zur gleichen Zeit in Strasburg sesshaft gewordenen 14 jüdischen Tabakhändler dafür, dass die Stadt durch Handel einen Aufschwung erlebte. Wenn auch in kleinem Maße war Strasburg für einige Zeit, auch dank der 1692 gegründeten jüdischen Gemeinde, einer der wenigen Mittelpunkte jüdischen Lebens in der Uckermark. Einer der Strasburger Juden, Marcus Samuel, war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sogar einer der sogenannten jüdischen „Landesältesten“. Einhundert Jahre später besuchten die Juden der Stadt die neu gegründete Im Jahr 1910 lebten noch 25 jüdische Einwohner in Strasburg. Nach dem Ende des Dritten Reiches erinnerte nur noch der jüdische Friedhof an das ausgelöschte jüdische Leben der Stadt. Am 13. Juli 2011 enthüllte der Uckermärkische Heimatkreis Strasburg e.V. einen Gedenkstein am ehemaligen Standort der Synagoge.
Der Historiker Christoph Wunnicke erzählt diese und weitere Episoden aus der Geschichte des jüdischen Lebens in Strasburg und der Nord-Uckermark. Die einzelnen Kapitel werden von den Musikern Kay-Gunter Pusch (Tenor), Christiane Nowotzin-Roelofs (Klavier) und Ulf Rust (Trompete) mit Musik von unter dem NS-Regime verfemten jüdischen Komponisten umrahmt. Die Spannweite dieses musikalischen Bogens reicht von sakraler Synagogal-Musik bis zu Filmmusiken der Weimarer Zeit.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.
Eine Veranstaltung des Demokratieladens Anklam e.V.